Vater oder Mutter - aber nicht allein

Ob man als Elternpaar lebt, seine Kinder allein erzieht, getrennt, verwitwet ist oder in einer Patchwork-Familie lebt: Eltern sein ist eine große Herausforderung! Man muss eine sehr große Verfügbarkeit, Flexibilität und Geduld an den Tag legen,… Es gibt so viel zu tun, zu denken, zu entscheiden, dass es kaum vorstellbar ist, alles ohne Unterstützung zu bewältigen. Es ist wichtig, sich mit guten Menschen zu umgeben und die elterliche Verantwortung zu teilen. 

In welcher Lage Sie sich auch befinden mögen, wichtig ist es, dass Sie Menschen haben, die Sie unterstützten und die Verantwortung als Eltern mit Ihnen teilen. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, um Hilfe zu bitten. Das bedeutet auch, dass Sie Ihre Grenzen anerkennen und zum Ausdruck bringen, und natürlich die Grenzen der anderen achten. 

Die „Mitelternschaft“ bezeichnet die Art, wie ein Elternteil mit anderen erwachsenen Menschen zusammenarbeitet, um seinen Aufgaben als Mutter oder Vater gerecht zu werden.

Mitelternschaft bedeutet konkret

Teilung der Aufgaben: mit den Kindern Hausaufgaben machen, die Gute-Nacht-Geschichte erzählen, das Pausenbrot vorbereiten, …

Sich auf Leitwerte einigen: was möchten wir unserem Kind vermitteln? Eigenständigkeit, Selbstachtung und Achtung der Mitmenschen, Fähigkeit, mit dem Leben fertig zu werden. 

Unterstützung: ein Team bilden, sich über Entscheidungen hinsichtlich der Erziehung des Kindes einig sein, …

Flexibilität: je nach Umständen die Arbeitsteilung ändern. 

Wie können Sie ein Team zur Bewältigung Ihrer Aufgaben als Eltern zusammenstellen?

  • Ihr Partner, vorausgesetzt, es besteht eine gute Kommunikation hinsichtlich Ihrer Bedürfnisse, Ihrer Planung, …
  • Ihre Angehörigen, Eltern, Freunde, Bekannte, … können Ihnen ebenfalls eine Verschnaufpause verschaffen, aufreibende Aufgaben übernehmen, Sie bei Ihren Entscheidungen unterstützen.
  • Fachleute, deren Ausbildung und Neutralität Ihnen helfen können, den Überblick zu behalten. Sie sind da, um Ihnen die Schuldgefühle abzunehmen, Sie aus Ihrer Einsamkeit zu befreien, Ihren Alltag als (Mit-)Eltern zu gestalten. Sie können Ihnen auch helfen, Ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen. 

Die positive Dynamik der Unterstützung

Wenn man sich als Eltern ein Netzwerk aufbaut, ist die Gefahr der Erschöpfung weitaus geringer. Jedes Elternteil muss diesen Freundeskreis unbedingt pflegen, damit das Netz sich auch wirklich um die Elternschaft kümmert (eine Familie hilft der anderen, die Familien tauschen Ideen und Aktivitäten für die Kinder aus, geben den Eltern gute Tipps, …).

Den Ausgleich in fünf Schritten (wieder)finden

  1. Erkennen Sie Ihre Grenzen, aber auch alles, was Sie gerne in Ihrer Elternrolle übernehmen.
  2. Wagen Sie es, um Hilfe zu bitten: Versuchen Sie nicht, alles alleine zu schaffen… Akzeptieren Sie einfach, dass Sie manchmal anderen Menschen, denen Sie vertrauen können, das Ruder in die Hand geben. 
  3. Ermitteln Sie alle Menschen aus Ihrem Umfeld, die zu Ihrem sozialen Netzwerk gehören (könnten).
  4. Lassen Sie diese wissen, wann und weshalb Sie ihre konkrete Hilfe benötigen (Kinder in der Schule abholen, einmal nachmittags auf die Kinder aufpassen, Sie begleiten, wenn Sie einmal ausgehen möchten und auf andere Gedanken kommen möchten, einmal mit einem starrköpfigen Jugendlichen ein Gespräch führen …). 
  5. Pflegen Sie Ihr Netzwerk. Sagen Sie diesen Menschen, dass sie wichtig für Sie sind. Bringen Sie Ihren Dank für erwiesene Dienste zum Ausdruck und vergessen Sie nicht, Ihrerseits Hilfe anzubieten.