Selbstwertgefühl

Hinter dieser Frage, die schon aufrütteln und zum Nachdenken anregen kann, verbirgt sich die grundlegende Frage nach dem „Wie soll ich mich lieben?“ Oder „Was tu ich, um mich zu lieben?
Was unternehme ich, um mir Gutes zu tun? Bin ich wohlwollend mir gegenüber?“… Und genau dort drückt oft der Schuh. Zuerst sollten Sie wissen, dass das Selbstwertgefühl da ist, egal was passiert. Es lebt, reagiert, baut sich auf, wird schwächer, versteckt sich oder im Gegenteil, wächst, festigt sich, ernährt sich von allem, was Sie dazu bringt, mit Ihrer Umwelt und mit anderen in Kontakt zu treten, im Alltag zu handeln und einen Platz einzunehmen...
Das Wohlwollen gegenüber sich selbst oder „die Kunst auf sich zu achten“ ist der Dreh- und Angelpunkt des Selbstwertgefühls. Dieses feinfühlige Verhalten gegenüber sich selbst ist nicht immer einfach. Das Selbstwertgefühl und das Verhältnis zu sich selbst, das Sie von Kindesbeinen an aufgebaut haben, finden ihren Ursprung in vielen unterschiedlichen Faktoren. Die wichtigsten sind Ihre Umwelt und die Personen, die auf Sie geachtet haben und noch immer auf Sie achten.
Ihre Eltern, Erzieher, Lehrer, aber auch Ihre Freunde, Liebschaften, Ihre berufliche Laufbahn, die durchlebten Erfahrungen haben alle diese Verbindung zu Ihnen selbst mitgeknüpft. Mal, indem sie Sie getragen, mal indem sie Sie angespornt, mal indem sie Sie vernachlässigt, mal indem Sie sie verstanden haben und manchmal auch indem sie Sie niedergemacht haben.
Ihre Umwelt hat auch eine wichtige Rolle gespielt, je nachdem ob Sie als Junge oder Mädchen auf die Welt gekommen sind, welche Erwartungen man Ihnen entgegengebracht hat, je nach der Geschwisterreihenfolge... Viele Elemente haben zu dem, was Sie hier und jetzt erleben, beigetragen.
Nichts ist verloren, alles baut sich auf:
Die gute Nachricht ist, dass das Selbstwertgefühl lebendig und ständig auf der Suche nach neuer Nahrung ist. Sie können also jetzt damit beginnen, ein Verhältnis zu sich aufbauen, das toleranter und weniger anklagend ist, weicher und weniger hart, anspornender und weniger strafend. Um Ihr Selbstwertgefühl zu entwickeln, können Sie die Anforderungen durch die Lust ersetzen, sich zu verwirklichen und sich besser kennenzulernen, statt hin zu einem unerreichbaren Ideal zu streben.
Selbstwertgefühl und Emotionen:
Ein gesundes Selbstwertgefühl haben bedeutet nicht, sich allmächtig gegenüber anderen und zu allem fähig zu fühlen. Es bedeutet auch nicht, nichts zu fühlen bei einer Enttäuschung oder einer Niederlage. Das Selbstwertgefühl betäubt nicht die Emotionen, im Gegenteil, es sorgt dafür, dass Sie diese Emotionen als Teil Ihrer selbst annehmen. Wie kleine Nachrichten, die Sie über das informieren, was Sie durchmachen (Ungerechtigkeit z.B., wenn Sie Wut verspüren; der Verlust einer Person oder Sache, wenn Sie traurig sind).
Ein gutes Selbstwertgefühl ist also kein Schutzschild gegen die Gefühle, sondern eine effiziente „Heilsalbe“, wenn Sie mit dem Unvorhergesehenen, einer Enttäuschung oder Niederlage konfrontiert werden. Ein gesundes Selbstwertgefühl haben bedeutet auch, den Mut aufzubringen, das zu leben, was Sie leben möchten.